
GEO oder SEO – worauf kommt es in Zukunft wirklich an?
Die Welt der Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist ständig in Bewegung. Was gestern noch Best Practice war, kann heute schon überholt sein. Mit dem rasanten Aufstieg der künstlichen Intelligenz (KI) und ihrer Integration in Suchmaschinen stehen wir an einem Wendepunkt, der SEO fundamental transformiert. Begriffe wie "KI-Suche" und "Generative Engine Optimization (GEO)" sind in aller Munde und läuten eine neue Ära der Online-Sichtbarkeit ein. Doch was genau verbirgt sich dahinter und welche Auswirkungen hat das auf Ihre Marketingstrategie?
Von Keywords zu Kontext:
Das Ende der reinen Keyword-Ära
Jahrelang drehte sich bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO) alles um Keywords. Das Ziel bestand darin, die richtigen Suchbegriffe zu ermitteln und sie strategisch auf Webseiten zu platzieren, um in den Suchergebnissen möglichst weit oben zu erscheinen. Dieser Ansatz war zwar effektiv, hatte aber auch seine Grenzen. Oft führte er zu Inhalten, die zwar für Suchmaschinen optimiert waren, menschlichen Nutzern aber wenig Mehrwert boten. Mit der KI-Suche ändert sich das radikal. Moderne KI-Algorithmen sind nicht mehr nur auf Keywords fixiert. Sie verstehen den Kontext der Suchanfrage, die Intention der Nutzer und die semantischen Zusammenhänge von Inhalten. Das bedeutet: „Relevanz ist der neue King” und nicht mehr „Content is King”.
Generative Engine Optimization (GEO)
Content, der wirklich zählt
Hier kommt Generative Engine Optimization (GEO) ins Spiel. GEO ist der Ansatz, Inhalte so zu optimieren, dass sie optimal auf die Anforderungen der KI-gesteuerten Suche zugeschnitten sind. Es geht darum, durch exzellente Inhalte die KI davon zu überzeugen, dass Ihre Website die beste Antwort auf eine Nutzeranfrage liefert – und das nicht nur durch Keywords, sondern durch tatsächliche, tiefe Relevanz. Die KI-Suche ist in der Lage, komplexe Fragen zu verarbeiten und generiert oft direkte, zusammenfassende Antworten (sogenannte "Generative Search Experience" oder "SGE"). Diese generierten Antworten beziehen sich auf mehrere Quellen, und hier liegt das Potenzial für GEO: Ihr Inhalt muss so überzeugend und informativ sein, dass er von der KI als eine dieser bevorzugten Quellen ausgewählt wird.
Was bedeutet das konkret für Ihre SEO-Strategie?
- Tieferes Verständnis der Nutzerintention: Verstehen Sie nicht nur, wonach Nutzer suchen, sondern auch warum sie danach suchen. Welche Probleme wollen sie lösen? Welche Fragen haben sie?
- Qualität über Quantität: Statt vieler durchschnittlicher Artikel ist es wichtiger, wenige, aber dafür herausragende und umfassende Inhalte zu erstellen, die eine echte Autorität in Ihrem Themenbereich demonstrieren.
- Holistischer Content: Ihr Content sollte ein Thema vollständig abdecken und alle relevanten Aspekte beleuchten. Stellen Sie sicher, dass Ihre Inhalte präzise, faktenbasiert und aktuell sind.
- Struktur und Lesbarkeit: Auch wenn die KI den Inhalt versteht, ist eine klare Struktur mit Überschriften, Absätzen und Aufzählungen weiterhin essenziell. Es erleichtert nicht nur das Scannen durch die KI, sondern auch die Lesbarkeit für den menschlichen Nutzer.
- Multimodale Inhalte: KI-Modelle können nicht nur Text verarbeiten. Denken Sie an weitere multimediale Inhalte wie Bilder, Videos, Infografiken und andere Medien, die Ihre Inhalte anreichern und für die KI besser erfassbar machen.
- Autorität und Vertrauen aufbauen: Die KI bewertet auch die Glaubwürdigkeit und Autorität einer Quelle. Backlinks von relevanten und vertrauenswürdigen Seiten bleiben wichtig, ebenso wie eine starke Markenpräsenz im Netz.
Auf welche SEO-Kriterien kommt es bei GEO an?
1. Nutzerintention tiefgreifend verstehen
Der allererste und wichtigste Schritt für GEO ist es, die Nutzerintention/Suchmotivation (User Intent) nicht nur oberflächlich, sondern tiefgehend zu verstehen.
- Hinterfragen Sie die Suchanfrage: Was genau möchte der Nutzer erreichen oder wissen, wenn er einen bestimmten Suchbegriff eingibt? Sucht er Informationen (informational), möchte er etwas kaufen (transactional), navigieren (navigational) oder etwas Konkretes tun (commercial investigation)?
- Probleme und Fragen identifizieren: KI-Systeme sind darauf ausgelegt, Probleme zu lösen und Fragen zu beantworten. Analysieren Sie, welche spezifischen Probleme Ihre Zielgruppe hat und welche Fragen sie sich stellt, die Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung lösen kann.
- Keyword-Recherche neu denken: Ergänzen Sie Ihre traditionelle Keyword-Recherche um "W-Fragen" (Wer, Was, Wann, Wo, Warum, Wie), Satzteile und Long-Tail-Keywords, die typische Nutzerfragen widerspiegeln. Tools wie Sistrix, Google Trends, answerthepublic können Sie hierbei unterstützen.
2. Umfassende und hochwertige Inhalte erstellen (weniger ist mehr)
GEO verlangt Inhalte, die nicht nur gut geschrieben, sondern auch autoritativ, präzise und vollständig sind. Was bedeutet das im Detail?
- Tiefe und Detailgenauigkeit: Erstellen Sie Inhalte, die ein Thema vollständig abdecken. Statt vieler kurzer Blogbeiträge sind wenige, aber dafür sehr ausführliche und gut recherchierte Artikel oft effektiver.
- Faktenbasiert und aktuell: Stellen Sie sicher, dass alle Informationen korrekt, belegbar und auf dem neuesten Stand sind. KI legt großen Wert auf die Verlässlichkeit von Informationen.
- Mehrwert schaffen: Ihre Inhalte sollten einen echten Nutzen bieten. Das können Problemlösungen, detaillierte Anleitungen, fundierte Analysen oder umfassende Produktinformationen sein.
- Einzigartigkeit: Bieten Sie eine einzigartige Perspektive oder neue Informationen, die sich von der Konkurrenz abheben.
3. Inhaltsstruktur für KI und Nutzer optimieren
Eine klare und logische Struktur hilft sowohl der KI als auch menschlichen Nutzern, Ihre Inhalte zu verstehen und zu verarbeiten. Das Prinzip ist eigentlich nichts Neues, denn es gilt bereits beim klassischen SEO, aber es wird umso wichtiger. Die Verbesserung der Nutzerführung und Struktur hat noch einen weiteren Vorteil: Sie baut digitale Barrieren ab und ist somit ein Beitrag zur digitalen Barrierefreiheit, die seit dem 28.06. in Deutschland gesetzlich verankert ist.
- Logische Hierarchie: Nutzen Sie aussagekräftige Überschriften (H1, H2, H3), um die Struktur klar zu definieren. Die H1 sollte das Hauptthema prägnant zusammenfassen, die H2-H3-Überschriften die Unterthemen.
- Semantische Beziehungen: Achten Sie auf eine kohärente semantische Struktur. Zusammengehörige Abschnitte sollten nahe beieinanderstehen.
- Listen und Aufzählungen: Nutzen Sie Bullet Points oder nummerierte Listen, um komplexe Informationen übersichtlich darzustellen. Sprachmodelle lieben klar strukturierte Daten.
- FAQs integrieren: Bauen Sie am Ende Ihrer Artikel oder auf relevanten Seiten einen FAQ-Bereich ein, der direkte Antworten auf häufig gestellte Fragen gibt. Dies ist ideal, um von KI für direkte Antworten (SGE) genutzt zu werden.
- Prägnante Einleitungen und Zusammenfassungen: Fassen Sie am Anfang und Ende die Kernbotschaften zusammen. KI sucht oft nach schnellen Antworten in diesen Bereichen.
4. Multimodale Inhalte nutzen
KI-Modelle sind multimodale, d.h. sie können nicht nur Text, sondern auch Bilder, Videos und Audio verstehen.
- Bilder und Grafiken: Nutzen Sie hochwertige Bilder, Infografiken und Diagramme, die den Text ergänzen und visuelle Informationen liefern. Optimieren Sie diese mit aussagekräftigen Alt-Texten (= Bildbeschreibung) und Dateinamen.
- Videos und Tutorials: Wenn sinnvoll, integrieren Sie Videos, die komplexe Themen erklären oder Produkte demonstrieren. Transkripte oder Beschreibungen sind hierbei wichtig für die KI.
- Tabellen: Stellen Sie Daten übersichtlich in Tabellen dar, da diese von der KI gut strukturiert erfasst werden können.
5. Expertise, Autorität, Vertrauenswürdigkeit (E-E-A-T) stärken
KI-Systeme, insbesondere Googles Algorithmen, legen großen Wert auf die Qualität und Vertrauenswürdigkeit der Quelle. E-E-A-T (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) ist entscheidend:
- Autorität des Erstellers: Zeigen Sie, wer die Inhalte erstellt hat. Fügen Sie Autorenboxen mit kurzer Bio und Expertise hinzu. Links zu Social Media oder anderen Publikationen des Autors können hilfreich sein.
- Zitate und Quellen: Verweisen Sie auf verlässliche Quellen und Studien, um Ihre Aussagen zu untermauern.
- Backlink-Profil: Pflegen Sie weiterhin ein starkes Backlink-Profil von relevanten und vertrauenswürdigen Websites. Diese signalisieren der KI die Autorität Ihrer Domain.
- Markenbildung: Eine starke, wiedererkennbare und vertrauenswürdige Marke erhöht Ihre Glaubwürdigkeit in den Augen der KI und der Nutzer.
6. Technische SEO-Grundlagen beibehalten
Auch wenn GEO neue Schwerpunkte setzt, sind die technischen SEO-Grundlagen nach wie vor essenziell. Ohne diese Grundlagen kann Ihre Website nicht von der KI gecrawlt und verstanden werden.
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Mobile-Freundlichkeit: Ihre Website muss auf allen Endgeräten optimal dargestellt werden. Bei einer Skalierung bis maximal 200 Prozent dürfen keine Inhalte verloren gehen.
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Ladezeit: Schnelle Ladezeiten verbessern die Nutzererfahrung und beeinflussen die Kundenzufriedenheit und sind auch weiterhin ein wichtiger Rankingfaktor.
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Crawlability und Indexability: Stellen Sie sicher, dass Ihre Inhalte von Suchmaschinenbots gefunden und indexiert werden können (mithilfe von Robots.txt oder Sitemaps)
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Strukturierte Daten (Schema Markup): Nutzen Sie Schema Markup, um der KI den Inhalt Ihrer Seite explizit zu erklären (z.B. für Artikel, FAQs, Produkte, Rezepte). Dies hilft der KI, den Kontext zu verstehen und kann mit einem Rich-Snippet belohnt werden.
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Interne Verlinkung: Verlinken Sie thematisch relevante Inhalte innerhalb Ihrer Website, um die Themenkompetenz zu stärken und die Crawlbarkeit zu verbessern.
7. Dialogorientierung und Conversational Search
Denken Sie daran, dass KI-Suchen oft dialogorientiert sind. Was das konkret bedeutet?
- Direkte Beantwortung von Fragen: Ihre Inhalte sollten in der Lage sein, Fragen direkt und prägnant zu beantworten, ähnlich wie in einem Gespräch.
- Keep it simple: Verwenden Sie eine natürliche und einfache Sprache. Vermeiden Sie zu lange und verschachtelte Sätze sowie zu viel Fachjargon (abhängig von Ihrer Zielgruppe).
8. Regelmäßige Analyse und Anpassung
GEO ist wie das klassische SEO ein fortlaufender Prozess, der kontinuierlich angepasst und optimiert werden muss, um erfolgreich zu sein.
- Performance-Monitoring: Überwachen Sie Ihre Rankings, Traffic und Nutzerverhalten. Achten Sie auf Veränderungen in den Suchergebnissen (z.B. das Auftauchen von SGE-Boxen).
- Nutzerfeedback: Achten Sie auf Kommentare, Fragen oder Feedback Ihrer Nutzer. Dies kann wertvolle Hinweise für die Optimierung geben.
- Anpassung: Bleiben Sie flexibel und passen Sie Ihre GEO-Strategie und Inhalte an, wenn sich das Verhalten der KI-Suchmaschinen weiterentwickelt.
Unser Fazit
GEO vs. SEO
GEO ist keine Alternative zu klassischer SEO, sondern die Zukunft. Sie verschiebt den Fokus von der reinen Keyword-Optimierung hin zur ganzheitlichen Relevanz und Qualität der Inhalte, die die komplexen Anforderungen moderner KI-Suchmaschinen erfüllen. Unternehmen, die jetzt in die Erstellung erstklassiger, kontextuell reichhaltiger und autoritativer Inhalte investieren, werden zu den Gewinnern im Zeitalter der KI-Suche gehören. Es geht nicht nur darum, gefunden zu werden, sondern auch darum, als DIE Informationsquelle für die Fragen der Nutzer wahrgenommen zu werden.

Die Zukunft der Suche ist generativ
KI verändert das Spiel – auch bei der Suche
Suchmaschinen entwickeln sich rasant weiter. Semantisches Verständnis, kontextbezogene Ausspielung und standortbezogene Relevanz sind zunehmend entscheidend für das Ranking. Für Unternehmen bedeutet das: Wer digital sichtbar bleiben will, braucht eine klare Strategie – technisch präzise und inhaltlich auf den Punkt.
Bei sobek Innovations begleiten wir kleine und mittelständische Unternehmen bei der Entwicklung moderner, leistungsstarker Websites und Onlineshops. Wir verbinden modernes und barrierefreies Design mit intelligenter Struktur, GEO-Targeting und SEO-Technik und passen alles genau an Ihre Zielgruppen und Standorte an.
Positionieren Sie sich dort, wo Ihre Kunden suchen – wir zeigen Ihnen, wie.
FAQ
GEO vs. SEO
SEO (Search Engine Optimization) optimiert Inhalte für klassische Suchmaschinen wie Google, Bing, DuckDuckGo und viele weitere. GEO (Generative Engine Optimization) zielt dagegen darauf ab, dass Inhalte von KI-Systemen wie beispielsweise ChatGPT oder Google SGE gefunden, verstanden und zitiert werden.
Immer mehr Nutzer stellen ihre Fragen direkt an KI-Systeme, wodurch die klassische Suchmaschine ergänzt oder sogar ersetzt wird. Doch auch in der klassischen Suchmaschine Google erhalten Sie bereits ganz oben generative Suchergebnisse.
Ohne GEO wird Ihre Marke, Ihr Unternehmen oder Ihre Dienstleistung in diesen Antworten möglicherweise nicht mehr sichtbar sein.
Ja, aber nicht von heute auf morgen. Im Jahr 2025 ist GEO vorerst eine Ergänzung bzw. Weiterentwicklung von SEO. Sie werden künftig beide Strategien benötigen: klassische Sichtbarkeit über Google-Rankings und Präsenz in KI-generierten Antworten.
Sie liefern präzise, gut strukturierte Antworten auf konkrete Fragen, setzen auf Fachautorität und sind technisch so aufbereitet, dass KI-Systeme sie leicht verstehen und referenzieren können.
FAQ-Bereiche, Glossare, strukturierte Ratgebertexte und Expertenantworten, also alles, was klar, faktenbasiert und wiederverwendbar ist.
Durch eine gezielte Content-Strategie (z. B. Frage-Antwort-Formate), semantisch optimierte Texte, Metadaten, strukturierte Daten und die regelmäßige Überprüfung der Sichtbarkeit in KI-Antworten.
Ja, gerade lokale oder spezialisierte Anbieter profitieren davon, wenn ihre Expertise auch in KI-Antworten präsent ist. Das kann zu völlig neuen Touchpoints mit Ihren Kunden führen.
Aktuell gibt es nur wenige Tools. Sie können jedoch testen, ob Ihre Inhalte in ChatGPT, Perplexity, Bing oder Google SGE als Quelle genannt oder referenziert werden. Die Sichtbarkeit in diesen Systemen ist ein guter Indikator.

